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Leitfäden und Tipps
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Geschichte des Volleyballs, Skripte von Sport

Skript zum Fach Sport über Volleyball

Art: Skripte

2019/2020

Hochgeladen am 10.04.2020

blattspinat-guido
blattspinat-guido 🇩🇪

4.4

(26)

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Nur auf Docsity: Lade Geschichte des Volleyballs und mehr Skripte als PDF für Sport herunter! Geschichte des Volleyballs Als Erfinder des heutigen Volleyballs gilt der Amerikaner William G. Morgan, der im Jahre 1895 in Springfield (USA) beim YMCA (Christlicher Verein Junger Männer) das Spiel einführte. Gespielt wurde mit einer Basketall-Blase über ein 1.98 Meter hohes Tennisnetz. Morgan nannte sein neues Spiel "Mintonette". Den heute gebräuchlichen Namen "Volleyball" - abgeleitet vom englischen Wort "volley" (Flug) - bekam das Spiel von J. Halsted anlässlich einer Vorführung am Springfield College. Volleyball verbreitete sich zunächst in den USA, dann in Indien und Ostasien. Erst nach dem ersten Weltkrieg kam Volleyball auch nach Europa, wo Amerikaner diese neue Sportart demonstrierten. Internationale Bedeutung erlangte Volleyball allerdings erst nach dem 2. Weltkrieg und nach der Modifizierung der Technik. Die Veränderungen wurden hauptsächlich von osteuropäischen Staaten wie Russland, vor Polen und Bulgarien, sowie von den asiatischen Staaten Japan und Korea eingeleitet. Die Gründung des Internationalen Volleyballverbandes (FIVB) erfolgte 1947. Seither hat sich der Sport Volleyball auf der ganzen Welt verbreitet und steht zur Jahrtausendwende mit 217 nationalen Verbänden an der Spitze der olympischen Sportarten. Mit mehr als 150 Millionen Spielern weltweit übertrifft der Volleyballsport die Mitgliederzahl des Fußballs um mehr als das Doppelte Spielszene der Volleyball-Weltmeisterschaft 1952 Inhaltsangabe (kurz): Seite Inhalt 2-7 Grundtechniken; Spielfeld; Positionen 8-10 Individualtaktik 11-16 Mannschaftstaktik 17-30 Volleyball-Regeln 31 Schiedsrichterzeichen 1 Grundtechnik: Pritschen (Oberes Zuspiel frontal) Anwendungssituation Das Pritschen frontal wird in folgenden Spielsituationen eingesetzt: - Das Pritschen ist das ursprüngliche Element des Spiels. - Im Vergleich zum Baggern ist es genauer und ist diesem auch vorzuziehen. - Es dient insbesondere dem genauen Zustellen zum Angreifer. Bei Spielen des Balles im eigenen Feld, sollte immer gepritscht werden, weil es die genaueste Zuspielvariante darstellt. Bewegungsablauf Der Spieler bewegt sich mit schnellen, kurzen Schritten zum anfliegenden Ball. Alle Bewegungen zum Ball einschließlich der Köperdrehung, die die Körperachse auf das anzuspielende Ziel ausrichtet, sollen bei der Ballberührung abgeschlossen sein. Der Spieler befindet sich bei der Ballberührung unter, hinter dem Ball in Grätsch-Schrittstellung. Die Füße sind dabei hüftbreit auseinander und ca. einen halben Fuß zueinander nach vorne versetzt. Das Gewicht ruht mehr auf den Fußballen, Arme und Beine sind bei aufgerichtetem Rumpf gebeugt. Kurz vor der Ballberührung setzt die Ganzkörperstreckung nach vorn oben ein. Der Ball wird bei korbförmiger Hand- und gespreizter Fingerhaltung (Daumen und Zeigefinger bilden ein Dreieck) während der Streckbewegung mit den oberen Fingergliedern federnd (Vorspannung der Finger) über Stirnhöhe gespielt. Die Ganzkörperstreckung wird mehr oder weniger schnell beendet, und der Spieler geht sofort in die Spielbereitschaftsstellung zurück. Die Ganzkörperstreckung ist umso ausgeprägter und zügiger, je weiter der Pass gespielt werden muss.  Fußstellung ist schulterbreit, leichte Grätsch-Schrittstellung  Körper hinter und unter den Ball bringen und die Hände spielbereit über die Stirn führen  die Hände formen über dem Kopf und vor der Stirn einen Korb (beide Zeigefinger und Daumen bilden ein Dreieck, durch das der Ball angeschaut/fixiert wird)  wichtig: Ellenbogen dabei nach außen führen (rechts und links der Schultern)  mit den Spitzen möglichst aller Fingen (gespannt) den Ball federnd kontrollieren  unterstützt wird die Bewegung der Arme, Hände und Finger durch eine koordinierte Streckung der vorher gebeugten Beine  Impulsgebung: Ganzkörperstreckung (der Flugrichtung des Balles folgen)  im Anschluss sofort Spielbereitschaftsstellung einnehmen 2 Grundtechnik: Aufschlag von oben Anwendungssituation Der Aufschlag frontal von oben wird in folgenden Spielsituationen eingesetzt: zur Eröffnung des Ballwechsels zum eigenen Vorteil. Erläuterung Der Aufschläger beobachtet die Aufstellung und das Verhalten der gegnerischen Mannschaft, um Schwachstellen herauszufinden. Dort platziert er dann den Aufschlag. Er wirft den Ball in Verlängerung der Körperachse an und schlägt ihn mit gestrecktem Arm von hinten, unten auf den gewählten Zielpunkt, mit der Absicht einen direkten Punkterfolg zu erzielen oder mindestens den geplanten gegnerischen Angriffsaufbau zu verhindern bzw. zu erschweren. Bewegungsablauf Der Spieler steht in schulterbreiter Grätsch-Schrittstellung, wobei beim Rechtshänder das linke Bein vorgestellt ist. Der Ball wird beidhändig in Verlängerung der Körperachse angeworfen. Der zeitliche Ablauf ist so, dass Aushol- und Schlagbewegung zügig ausgeführt werden können. Das Timing lässt sich mittels der Anwurfhöhe variieren. Beim Anwerfen wird der Ball möglichst spät (über Schulterhöhe) abgeworfen, die nichtschlagende Hand ausgleichend vor den Körper gehalten und die Schlaghand gebeugt hinter den Kopf geführt. Gleichzeitig wird die Schlagschulter bei leichter Rückbeugung und Verwringung des Oberkörpers zurückgenommen. Der Impuls für den Schlag kommt aus dem Vorbringen der Schulter, des Rumpfes, der Arm- und Beinstreckung und dem Handgelenkeinsatz. Hierbei wird der Ellenbogen über Schulterhöhe geführt. Trefffläche ist der Handteller, wobei der Ball von hinten-unten getroffen wird. Der Ball wird über und leicht vor dem Kopf mit gestrecktem Arm getroffen. Insbesondere durch den Handgelenkeinsatz erfährt der Ball eine Vorwärtsrotation, daher auch die Bezeichnung als Aufschlag mit Effet, die seine Flugbahn stabilisiert.  Spieler steht frontal zum Spielfeld  leichte Grätsch-Schrittstellung  mit beiden Händen den Volleyball umfassen  den Ball ca. 1-2 m über die Schlagschulter anwerfen  Ausholbewegung: die Schlagschulter und den Schlagarm bis hinten den Kopf führen  leichte Bogenspannung  das Gewicht wird während der Bewegung auf das vordere Bein verlagert  Bogenspannung auflösen (Impulsgebung): Schlagschulter nach vorne führen, Ellenbogen nach vorne drehen und Schlagarm/-Hand nach oben-vorne schwingen  den Ball mit langem Arm und mit gespannter, offener Handfläche treffen  gleichzeitige Ganzkörperstreckung  der Schlagarm schwingt nach vorne aus  aktives Einlaufen ins Spielfeld 5 Grundtechnik: Angriffsschlag 1. Anlauf (Abb. 37 a, b;): Anfänger begnügen sich mit einem Angehschritt; Spitzenkönner machen zwei bis vier Anlaufschritte in steigender Schnelligkeit. Die günstigste Anlaufrichtung beträgt 45-60 Grad zum Netz. Der letzte Anlaufschritt führt meist in die Nähe der Angriffslinie oder über diese hinweg. Beide Arme sind dabei vorne (Abb. 37 b;), manchmal sogar angewinkelt bis beinahe in Brusthöhe angehoben. 2. Stemmschritt, Nachsetzen und Sprung (Abb. 37 c-e): Der Absprung erfolgt in zwei rasch aufeinander folgenden Takten: zunächst ein flacher und langer Stemmschritt (Abb. 37 c) - viele Spieler bevorzugen dabei das Sprungbein - dann ein schnelles Nachziehen des anderen Beins (Abb. 37 d). Der Fuß setzt rasch auf, genau neben oder etwas vor dem anderen. Beide Arme schwingen beim Stemmschritt in einer großräumigen Ausholbewegung nach hinten (Abb. 37 c). Nun beugen die Beine stark ab und der Körperschwerpunkt schiebt sich über die Sprunggelenke (Abb. 37 d). Beide Arme werden kraftvoll am Oberschenkel vorbei hochgerissen und leiten die explosive Beinstreckung ein. Der Schultergürtel macht die Aufwärtsbewegung aktiv mit (Abb. 37 e). 3. Beim Ausholen Bogenspannung und angewinkelter Arm (Abb. 37 e, f): Den linken Arm führt der Spieler bis zur Hochhalte weiter und von dort, immer noch gestreckt, ausgleichend wieder abwärts. Mit dem angewinkelten Schlagarm holt er aus. Kurz vor dem Schlag liegt seine Schlagschulter tief und zurück (Abb. 37 f) und die offene Hand mit ihrer Daumenkante nahe am Ohr. Der Rumpf spannt sich bei dieser Ausholbewegung weit nach hinten; die Unterschenkel hängen nahezu horizontal ). 4. Beim Schlag Rumpf und Arm strecken (Abb. 37 g, h): Der Schmetterschlag beginnt mit einer kraftvollen Rumpfstreckung. Der Oberkörper zieht die Schlagschulter vorwärts und hoch, die Beine klappen ausgleichend nach vorne, manchmal so weit, dass die Fußspitzen in die Nähe der Netzunterkante kommen. Der zunächst gebeugte Schlagarm peitscht wie beim Speerwurf mit vorauseilendem Ellbogen (oder zurückhängendem Unterarm) hoch und streckt sich. Dann schmettert die offene und im Handgelenk lockere Hand von hinten über den Ball (Abb. 37 h). Der Schlagarm steht in diesem Augenblick nicht genau in der Senkrechten, sondern schon vor-hoch (Abb. 37 b). Nur solche Spieler, die sehr hoch springen, den Ball schräg vor dem Körper (und nicht genau über dem Kopf) treffen, die dazu mit lockerem Handgelenk über den Ball schlagen (beim Schlag mit der Faust ist das Handgelenk fest), können so steil in den Angriffsraum schmettern. 5. Beidbeinig landen (Abb. 37 i, k): Die Landung erfolgt elastisch und auf beiden Beinen gleichzeitig. Dabei sollen beim frontalen Schmetterschlag, Gesicht und Brust möglichst zum Netz zeigen. 6 Grundtechnik: Block Der Block ist das potentiell wirkungsvollste Mittel zur Verteidigung gegnerischer Angriffe und wird mit steigendem Niveau immer wichtiger. Die Anforderungen an die koordinativen Fähigkeiten und das Wahrnehmungsvermögen sind sehr hoch. Dadurch ist der Block wohl die komplexeste Volleyballtechnik und sollte entsprechend rechtzeitig gründlich eingeführt werden.  Abstand zum Netz: Oberarmlänge, Beine schulterbreit  Füße zeigen zum Angreifer, Knie sind leicht gebeugt, Spannung im ganzen Körper, Schulter parallel zum Netz, Ellbogen sind mindestens auf Kinnhöhe  (ganzheitliches) Beobachten der Anlaufrichtung des Angreifers  Kontrollierte Bewegung zur antizipierten Verlängerung der Anlaufrichtung  Beginn des Absprungs, wenn die Arme des Angreifers vor-hoch schwingen.  Beim Absprung Arme und Hände gestreckt in Richtung der Schlaghand des Angreifers über das Netz schieben (C-Position einnehmen).  DieUnterarme oder die Hände lenken den Ball nach innen-unten (Spielfeldmitte).  Nachgebend landen und Ball im Blick behalten Spielfeld (Maße/Positionen) 7 7. Im Zweierblock sollst Du als Außenspieler vor allen Dingen den Ball blocken (möglichst mit der äußeren Hand). 8. Als Innenspieler eines Zweierblocks - also meistens auf der Position III - sollst Du zum Außenspieler aufschließen und damit die Hauptschlagrichtung blocken! 10. Versuche möglichst jeden Ball zu berühren! 11. Orientiere Dich nach dem Angriffsschlag sofort zum eigenen Spielfeld, um gegebenenfalls abgewehrte Bälle weiterspielen zu können! 1.6. Die individuelle Taktik bei der Feldabwehr 1. Beobachte den Angriff des Gegners und versuche, rechtzeitig zu erkennen, von welcher Netzposition der Angriff erfolgt; nimm dann Deine Ausgangsstellung im Rahmen des vereinbarten Abwehrsystems ein! 2. Beachte, dass weit vom Netz entfernte Bälle nicht hart in den vorderen Teil des Spielfeldes und sehr nahe an das Netz gestellte Bälle nicht hart in den hinteren Teil des Spielfeldes geschlagen werden können! 3. Beobachte den Angreifer, die Flugbahn des Balles und den eigenen Block und versuche daraus zu erkennen, welche Angriffsmöglichkeiten der Angreifer noch hat. 4. Du sollst den Angreifer und den Ball sehen können, d. h. Du darfst nicht im Blockschatten stehen! Achtung: Dieses gilt im allgemeinen nicht für die Position VI; es ist abhängig von der Aufgabe im Abwehrsystem). 5. Denke daran, dass eine Angriffsfinte meistens frühzeitig am ausgestreckten Arm und der Handhaltung zu erkennen ist! 6. Bewege Dich nicht zu früh von hinten nach vorn! 7. Wenn Du einen harten Angriffsschlag in Deinem Abwehrbereich erwartest, musst Du eine tiefe Spielstellung einnehmen! 8. Du sollst Stellungsfehler Deiner Mitspieler durch energischen Einsatz ausgleichen! 9. Versuche, möglichst jeden Ball zu berühren und ihn noch zu spielen; eine beidhändige Abwehr ist genauer und deshalb immer anzustreben! 10. Unterstütze bei vom Block abspringenden Bällen Deine abwehrenden Partner, indem Du ebenfalls in Ballnähe läufst! 10 II. Mannschaftstaktik Volleyball Erst die grundlegenden Kenntnisse der kollektiven Taktik erlauben ein zweckdienliches zielgerichtetes Mannschaftsspiel. Bei der Anwendung der kollektiven Taktik muss in jedem Fall eine Übereinstimmung mit der individuellen Taktik bei der Ausführung der einzelnen Elemente vorhanden sein. Bei der Einführung des Spiels auf dem großen Feld erscheint es sinnvoll, den Schülern einerseits eine Aufstellung zur Abwehr von Bällen anzugeben, ihnen andererseits aber auch erste Hinweise für den Aufbau des Angriffs zu vermitteln. Wir beginnen dementsprechend mit der Darstellung des Fünferriegels als wesentliches Element der Abwehr, sowie dem einfachsten System des Angriffaufbaus, dem Angriffsaufbau über die vorgezogene Position III. Es schließen sich dann Hinweise zur Verbesserung der Abwehr (Feldverteidigung im System mit der vorgezogenen Position IV, Sicherung des eigenen Angriffs) und zur Spezialisierung, d.h. zur Verbesserung des Angriffs ( 2:4 - System für den Angriffsaufbau, Seitenläufer) an. 2.1 Abwehr der Aufgabe im Fünferriegel Wie schon auf dem kleinen Feld ist auch auf dem großen Feld eine genaue Abwehr der Aufgabe Voraussetzung für längere Ballwechsel und einen systematischen Spielaufbau. Durch eine sinnvolle Aufstellung der Spieler soll der größte Bereich des Spielfeldes so abgedeckt werden, dass eine erfolgreiche Abwehr der Aufgabe gewährleistet ist. Wir wählen die Aufstellung der Spieler im Fünferriegel, die sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene eine hinreichend gute Abwehraufstellung ist. Der Name dieser Aufstellung besagt, dass nur fünf Spieler an der Abwehr der Aufgabe beteiligt sind. Der sechste Spieler - auf Position III - stellt sich an das Netz und hat die Aufgabe, von dort den Angriff aufzubauen (vgl. Abb. 1). Die Formation der fünf Spieler gleicht einem "W". Hier ist ebenfalls die Entfernung der Spieler untereinander und vom Spielfeldrand zu erkennen, wobei zu berücksichtigen ist, dass solche Skizzen jeweils nur einen Ausgangsrahmen angeben können. Im Spielgeschehen sind Art der Aufgabe, Qualität der Spieler und andere Faktoren mit zu berücksichtigen. Bei Anfängern kann man davon ausgehen, dass die meisten Bälle nicht weit nach hinten geschlagen werden, so dass alle Spieler näher am Netz stehen müssen. Außerdem werden noch viele Bälle in den Bereich der vorgezogenen Position VI kommen, so dass dieser Spieler entscheidenden Anteil am Spielgeschehen hat. Die einzelnen Abwehrbereiche der Spieler überschneiden sich, so dass gute Absprache und Verständigung der Spieler untereinander erforderlich sind. Die am meisten gefährdeten Stellen in dieser Aufstellung im Fünferriegel sind in der Abb. 1 schraffiert gezeichnet. Die Abwehr von Bällen, die in diese Bereiche kommen, sollte in jedem Fall dem besseren der betreffenden Spieler übertragen werden, der damit seine schwächeren Nebenspieler unterstützen kann. Im übrigen gelten die individuellen taktischen Hinweise für die Abwehr der Aufgabe. Die hier für die Abwehr der Aufgabe angegebene Aufstellung im Fünferriegel gilt in ähnlicher Form für die Abwehr von leichten Bällen während eines Ballwechsels und für die Abwehr von Angriffsschlägen, bei denen auf eine Blockbildung verzichtet worden ist. Im letzteren Fall ist wichtig, dass die vorderen Spieler, dass heißt die Spieler auf den Positionen IV, VI und II, etwas weiter zurückgehen und auch eine andere Abwehrtechnik, den Abwehrbagger anwenden. 11 2.2 Der Angriffsaufbau über die vorgezogene Position III Aus der Beschreibung des Fünferriegels ging schon deutlich hervor, dass dem Spieler auf der vorgezogenen Position III für den Aufbau des Angriffs eine besondere Rolle zukommt. Durch die Herausnahme aus dem Riegel zur Abwehr der Aufgabe hat der Spieler auf der Position III mehr Zeit, sich auf das Zuspiel des angenommenen Balles zu konzentrieren. Es gehen folgende Regeln für die Abwehr der Aufgabe: Spiele den ersten Ball möglichst immer hoch auf die Position III. Der Spieler auf der Position III hat jetzt die Aufgabe, den Ball weiter auf einen der Spieler auf den Außenpositionen (IV oder II) zu spielen, der den Ball über das Netz spielt (später schmettert). Diese einfache Bestimmung des Ballweges erlaubt nach kurzer Zeit einen systematischen Angriffsaufbau, der durch die Einführung des Pritschens rückwärts über den Kopf bald variabler gestaltet werden kann. Bei Anfängern wird durch die schlechte Annahme des Balles sehr oft der Angriffsaufbau vom ebenfalls vorgezogenen Spieler auf der Position VI vorgenommen werden müssen, so dass gelegentlich auch von der Hilfszuspielerfunktion des Spielers auf der Position VI gesprochen wird. 2.3 Feldverteidigung im System mit der vorgezogenen Position VI Bei immer besser werdenden Zuspiel- und Angriffsleistungen reicht die Abwehr im Hinterfeld nicht mehr aus, um die Symmetrie des Spiels aufrecht zu erhalten. Neben der Einführung des Einer- und Zweierblocks, die jetzt zwingend notwendig wird, muss auch neu überlegt werden, wie die Aufstellung der nicht am Block beteiligten Spieler auszusehen hat, um eine erfolgreiche Abwehr der Angriffsschläge zu erreichen. Die Aufstellung der Spieler im Hinterfeld ist abhängig von der Art der Blockbildung, und zwar einerseits davon, wo der Block gebildet wird, und andererseits davon, wie viele Spieler daran beteiligt sind. In der folgenden Darstellung werden wir die Aufstellung der Spieler unter Berücksichtigung der genannten Abhängigkeiten angeben. Das Volleyballspiel kennt nicht viele verschiedene Aufstellungssysteme für die Feldverteidigung. Alle Systeme müssen aber folgende Probleme läsen: Zum einen soll der vom Gegner durch harte Angriffsschläge erreichbare Teil des Spielfeldes gut abgedeckt sein, und zum anderen soll die unmittelbare Nähe des Blockes vor abspringenden, gelegten bzw. weich über und neben den Block gespielten Bällen geschützt sein (Nahdeckung des Blockes). Ohne auf die anderen Spielsysteme näher einzugehen, entscheiden wir uns für das System mit der vorgezogenen Position VI, das sowohl für Anfänger das vorteilhafteste ist, als auch von Spitzenmannschaften mit Erfolg angewendet wird. Das gewählte System ist dadurch charakterisiert, dass der Spieler auf der Position VI vorgezogen ist. Ihm wird die Aufgabe übertragen, die unmittelbare Umgebung des Blocks (Einer-, Zweier- oder Dreierblocks) zu verteidigen. Die beiden anderen Grundspieler (auf den Positionen I und V), sowie die nicht am Block beteiligten Netzspieler übernehmen die Verteidigung des Hinterfeldes. Aus diesem Grundkonzept ergeben sich leicht die Aufstellungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Blockbildung auf den verschiedenen Netzpositionen. Als Grundsatz ist zu beachten, dass im Normalfall nur der Spieler auf der Position VI im Blockschatten (= theoretischer Bereich, der vom Block vor harten Bällen geschützt wird) sein darf. Alle übrigen Spieler in der Feldverteidigung müssen den Ball und den Angreifer sehen können! Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems ist die enge Verwandtschaft mit dem Fünferriegel, bei dem ebenfalls der Spieler auf der Position VI vorgezogen ist. Wie schon dort beschrieben, wird bei einer Feldverteidigung ohne Block eine Aufstellung eingenommen, die dem Fünferriegel entspricht (Abb. 1). 12 2.5 Angriffsaufbau im 2:4 System Bisher haben wir auf jede Spezialisierung verzichtet, um die Zuspiel- und Angriffsqualitäten aller Schüler gleichmäßig zu fördern. So wurde beim Spielaufbau über die vorgezogene Position III jeder einmal als Zuspieler eingesetzt und musste für seine Mitspieler stellen. Mit der Rotation änderte sich am Netz neben der Position auch die Funktion der Spieler: der Angreifer auf der Position IV wurde zum Zuspieler auf der Position III und der Zuspieler (Pos. III) wurde zum Angreifer auf der Position II. Im fortgeschrittenen Stadium sind nun bei den Schülern unterschiedliche Neigungen festzustellen und zu berücksichtigen. Die technisch besseren, schnelleren und beweglicheren Spieler - nicht unbedingt nur die kleineren - sollten als Zuspieler eingesetzt werden. Alle übrigen werden als Angreifer eingestuft und am Netz von Zuspielaufgaben befreit. Sie müssen dennoch schlecht angenommene Bälle aus dem Hinterfeld zum Nebenspieler pritschen können, sobald der Ball in ihren Bereich kommt. Wenn diese Spezialisierung vorgenommen worden ist, ist es vorteilhaft, wenn mindestens immer ein Zuspieler vorn am Netz ist, der die Bälle an seine Nebenspieler zum Angriff weiterspielen kann. Dieses erreicht man durch eine Aufstellung der Mannschaft im 2:4 System. Auf dem Feld werden zwei Zuspieler und vier Angreifer derart aufgestellt, dass die beiden Zuspieler diagonal zueinander stehen. Damit ist bei jeder Rotation mindestens ein Zuspieler in der vorderen Reihe am Netz. Wechselt der eine Zuspieler von der Position II nach hinten auf die Position I, erscheint gleichzeitig auf der Position IV der andere Zuspieler (Abb. 9-11). Die Abwehr der Aufgabe kann auch in diesem System immer im Fünferriegel erfolgen, wobei jeweils der Zuspieler aus der Annahmeaufstellung herausgenommen wird (Abb. 12 -14). Der Spielaufbau erfolgt dann immer über den Zuspieler, dass heißt nacheinander über die Positionen IV, III und II. 15 2.6 Seitenläufer Als Nachteil der geschilderten Spezialisierung ergibt sich, dass in zwei von drei Fällen, nämlich beim Zuspiel von der Position IV und der Position II, nicht die gesamte Netzbreite zum Angriff ausgenutzt werden kann. Außerdem ist das Zuspiel von der Position IV für Rechtshänder ungünstig, da sie erst den Ball am Körper vorbeifliegen lassen müssen, bevor sie ihn schlagen können. Die genannten Nachteile können durch die Einführung des Spiels mit Seitenläufer behoben werden. Die Spielregeln erlauben einen Platzwechsel innerhalb des Spielfeldes, sobald der Ball in der Luft, d.h. im Spiel ist. Bei eigener Aufgabe ist es keine Schwierigkeit, das von uns angestrebte Ziel - der Angriffsaufbau soll immer von der Position III vorgenommen werden - zu erreichen. Befindet sich der Zuspieler auf der Position IV oder II, hat er nach der erfolgreichen Aufgabe genügend Zeit, mit dem Angreifer auf der Position III den Platz zu tauschen (Abb. 15). Auch bei Ballsitz des Gegners ist dieser Platzwechsel möglich, indem wir den Zuspieler von der Seite (Pos. IV oder II) zur Mitte laufen lassen. In diesem Falle wird der Zuspieler von der Abwehr der Aufgabe befreit und stellt sich außen nah am Netz auf (Abb. 16 und 17). Die übrigen Spieler bilden unter Beachtung der Aufstellungsregeln einen Fünferriegel, wobei der Spieler auf der Position III weit nach außen rückt. Nach der Aufgabe durch den Gegner läuft der Zuspieler auf die Position III und kann von dort den Angriff aufbauen. Zu beachten ist, dass nach Beendigung des Ballwechsels immer die ursprüngliche Aufstellungsreihenfolge eingenommen werden muss. 16 VOLLEYBALL REGELN 2001 – 2004 NEUE AUSGABE Fédération Internationale de Volleyball © 2001 17 TEIL I DAS SPIEL ERSTES KAPITEL SPIELANLAGE UND AUSRÜSTUNG 1. SPIELFLÄCHE (siehe Anhang) Die Spielfläche umfasst das Spielfeld und die Freizone. Sie muss rechteckig und symmetrisch sein. Zweites Kapitel TEILNEHMER 4. Mannschaften 5. MANNSCHAFTSFÜHRUNG SOWOHL DER MANNSCHAFTSKAPITÄN ALS AUCH DER TRAINER SIND FÜR DAS VERHALTEN UND FÜR DIE DISZIPLIN IHRER MANNSCHAFTSMITGLIEDER VERANTWORTLICH. Drittes Kapitel SPIELFORMAT 6. Punkt-, Satz- und Spielgewinn 6.1 Punktgewinn 6.1.1 Punkt Eine Mannschaft erhält einen Punkt: 6.1.1.1 wenn es ihr gelingt, den ball auf den Boden des gegnerischen Spielfeldes zu spielen; 6.1.1.2 wenn die gegnerische Mannschaft einen Fehler begeht; 6.1.1.3 wenn die gegnerische Mannschaft eine Bestrafung erhält. 6.1.2 Fehler Eine Mannschaft begeht einen Fehler, wenn sie eine nicht regelgerechte Spielaktion ausführt ( oder die Regeln auf andere Weise verletzt). Die Schiedsrichter bewerten die Fehler und setzen entsprechend den Regeln die Folgen fest. 6.1.2.1 Werden zwei oder mehrere Fehler hintereinander begangen, wird nur der erste geahndet. 6.1.2.2 Werden zwei oder mehrere Fehler von Gegnern gleichzeitig begangen, wird auf DOPPELFEHLER entschieden, und der Spielzug wiederholt. 6.1.3 Die Folgen eines Spielzuggewinns Ein Spielzug ist die Folge von Spielaktionen vom Moment des Aufschlags (Schlagen des Balles durch den Aufschläger) bis der Ball „aus dem Spiel“ ist. 6.1.3.1 Gewinnt die aufschlagende Mannschaft einen Spielzug erhält sie einen Punkt und schlägt weiter auf. 6.1.3.2 Gewinnt die annehmende Mannschaft einen Spielzug, erhält sie einen Punkt und schlägt danach auf. 6.2 SATZGEWINN Gewinner eines Satzes (ausgenommen der entscheidende fünfte Satz) ist die Mannschaft, die als erste 25 Punkte, mit einem Vorsprung von mindestens zwei Punkten erzielt. Im Falle des Gleichstandes von 24:24 wird das Spiel fortgesetzt bis ein Vorsprung von zwei Punkten erreicht ist (26:24; 27:25; ...). 6.3 SPIELGEWINN 6.3.1 Gewinner des Spiels ist die Mannschaft, die drei Sätze gewinnt. 6.3.2 Im Falle eines 2 : 2-Gleichstands wird der entscheidende (fünfte) Satz bis 15 Punkte gespielt, wobei ein Vorsprung von zwei Punkten zu erreichen ist. 6.4 NICHTANTRETEN UND UNVOLLSTÄNDIGE MANNSCHAFT 6.4.1 Wenn sich eine Mannschaft trotz Aufforderung weigert zu spielen, wird sie als nicht angetreten erklärt und verliert das Spiel mit dem Ergebnis 0 : 3 für das Spiel und 0 : 25 für jeden Satz. 6.4.2 Eine Mannschaft, die sich ohne triftigen Grund nicht rechtzeitig auf dem Spielfeld einfindet, wird mit dem gleichen Ergebnis wie in Regel 6.4.1 als nicht angetreten erklärt. 20 6.4.3 Eine für den Satz oder das Spiel als UNVOLLSTÄNDIG erklärte Mannschaft verliert den Satz oder das Spiel. Der gegnerischen Mannschaft werden die zum Satzgewinn fehlenden Punkte oder die zum Spielgewinn fehlenden Punkte und Sätze zuerkannt. Die unvollständige Mannschaft behält ihre Punkte und Sätze. 7. Aufbau des Spiels 7.3 STARTAUFSTELLUNG DER MANNSCHAFT 7.3.1 Es müssen immer sechs Spieler einer Mannschaft im Spiel sein. Die Startaufstellung der Mannschaft zeigt die Rotationsfolge der Spieler auf dem Feld an. Diese muss während des Satzes beibehalten werden. 7.4 POSITIONEN In dem Moment, in dem der Aufschlagspieler den Ball schlägt, muss jede Mannschaft, ausgenommen der Aufschlagspieler, in ihrem eigenen Feld entsprechend der Rotationsfolge aufgestellt sein. 7.4.1 Die Positionen der Spieler werden wie folgt nummeriert: 7.4.1.1 Die drei Spieler entlang des Netzes sind Vorderspieler und nehmen die Positionen 4 (vorne-links), 3 (vorne-mitte) und 2 (vorne- rechts) ein. 7.4.1.2 Die anderen drei Spieler sind Hinterspieler und besetzen die Positionen 5 (hinten-links), 6 (hinten-mitte) und 1 (hinten-rechts). 7.4.2 Die Positionen der Spieler untereinander: 7.4.2.1 Jeder Hinterspieler muss sich weiter entfernt vom Netz befinden als der entsprechende Vorderspieler. 7.4.2.2 Die jeweiligen Vorderspieler und Hinterspieler müssen sich seitlich entsprechend der in der Regel 7.4.1 bestimmten Reihenfolge aufstellen. 7.4.3 Die Positionen der Spieler werden durch die Stellung der den Boden berührenden Füße wie folgt bestimmt und kontrolliert: 7.4.3.1 Bei jedem Vorderspieler muss zumindest ein Teil seines Fußes der Mittellinie näher sein als die Füße des jeweiligen Hinterspielers. 7.4.3.2 Bei jedem rechten oder linken Spieler muss zumindest ein Teil seines Fußes der rechten bzw. linken Seitenlinie näher sein als die Füße des Mittelspielers der entsprechenden Reihe. 7.4.4 Nach dem Aufschlag dürfen die Spieler ihre Positionen verlassen und jeden beliebigen Platz auf ihrem Feld und in der Freizone einnehmen. 7.5 POSITIONSFEHLER 7.5.1 Die Mannschaft begeht einen Positionsfehler, wenn ein Spieler im Moment, in dem der Aufschlagspieler den Ball schlägt, sich nicht auf seiner richtigen Position befindet. 7.5.2 Wenn der Aufschlagspieler im Moment des Schlagens einen Fehler begeht, gilt dieser in bezug auf einen Positionsfehler als der zuerst begangene. 7.5.3 Wenn der Aufschlag nach dem Schlagen des Balles fehlerhaft wird, ist der Positionsfehler zu ahnden. 7.5.4 Ein Positionsfehler führt zu folgenden Konsequenzen: 7.5.4.1 die Mannschaft wird mit einem Spielzugverlust belegt; 7.5.4.2 die Positionen der Spieler werden berichtigt. 7.6 ROTATION 7.6.1 Die Rotationsfolge wird durch die Anfangsaufstellung der Mannschaft festgelegt und anhand der Aufschlagreihenfolge sowie der Positionen der Spieler während des gesamten Satzes überprüft. 7.6.2 Hat die annehmende Mannschaft das Aufschlagrecht gewonnen, rücken die Spieler um eine Position im Uhrzeigersinn weiter: der Spieler auf der Position 2 nach Position 1 zum Aufschlag, der Spieler auf der Position 1 zur Position 6 usw. 7.7 ROTATIONSFEHLER 7.7.1 Ein Rotationsfehler wird begangen, wenn der Aufschlag nicht entsprechend der Rotationsfolge erfolgt. Er führt zu folgenden Konsequenzen: 7.7.1.1 die Mannschaft wird mit einem Spielzugverlust belegt; 21 7.7.1.2 die Rotationsfolge wird berichtigt. 7.7.2 Zusätzlich muss der Schreiber den genauen Zeitpunkt des Fehlers feststellen. Alle durch die schuldige Mannschaft danach erzielten Punkte werden annulliert. Die Punkte des Gegners bleiben erhalten. Kann dieser Zeitpunkt nicht ermittelt werden, werden keine Punkte annulliert und ein Spielzugverlust ist die einzige Sanktion. 8. SPIELERAUSWECHSLUNG Eine Auswechslung ist der Vorgang, bei dem ein Spieler nachdem er vom Schreiber notiert worden ist, ins Spiel kommt und den Platz eines anderen Spielers einnimmt, der das Feld verlassen muss (ausgenommen der Libero). Eine Auswechslung muss vom Schiedsrichter genehmigt werden. 8.1 AUSWECHSELBESCHRÄNKUNGEN 8.1.1 Einer Mannschaft sind höchsten sechs Auswechslungen je Satz erlaubt. Ein oder mehrere Spieler können zur gleichen Zeit ausgewechselt werden. 8.1.2 Ein Spieler der Startaufstellung kann aus dem Spiel genommen werden und wieder zurückkehren, dies aber nur einmal im Satz und nur auf seine vorherige Position in der Aufstellung. 8.1.3 Ein Auswechselspieler kann nur einmal im Satz anstelle eines Spielers der Startaufstellung ins Spiel eintreten, und er kann nur durch den Spieler ersetzt werden, für den er eingewechselt wurde. 8.2 AUSNAHMSWEISE AUSWECHSLUNG Ein verletzter Spieler (ausgenommen der Libero) der nicht weiterspielen kann, muss regulär ausgewechselt werden. Wenn das nicht möglich ist, darf die Mannschaft eine AUSNAHMSWEISE Auswechslung durchführen, die über die Einschränkungen der Regel 8.1 hinausgeht. Eine ausnahmsweise Auswechslung bedeutet, dass jeder Spieler, der sich im Augenblick der Verletzung nicht auf dem Feld befindet (ausgenommen der Libero), für den verletzten Spieler eingewechselt werden darf. Der ersetzte verletzte Spieler darf nicht in das Spiel zurückkehren. Eine ausnahmsweise Auswechslung zählt in keiner Weise als reguläre Auswechslung. 8.3 AUSWECHSLUNG WEGEN HINAUSSTELLUNG ODER DISQUALIFIKATION Ein HINAUSGESTELLTER oder DISQUALIFIZIERTER Spieler muss durch eine reguläre Auswechslung ersetzt werden. Ist das nicht möglich, wird die Mannschaft als UNVOLLSTÄNDIG erklärt. 8.4 IRREGULÄRE AUSWECHSLUNG 8.4.1 Eine Auswechslung ist irregulär, wenn sie über die über die Beschränkungen der Regel 8.1 hinausgeht (ausgenommen der Fall in Regel 8.2). 8.4.2 Wenn eine Mannschaft eine irreguläre Auswechslung vollzogen hat und das Spiel wieder fortgesetzt wurde, ist wie folgt zu verfahren: 8.4.2.1 die Mannschaft wird mit einem Spielzugverlust belegt, 8.4.2.2 die Auswechslung wird berichtigt, 8.4.2.3 die von der schuldhaften Mannschaft seit dem Begehen des Fehlers erzielten Punkte werden annulliert. Die Punkte des Gegners bleiben erhalten. 9. SPIELSITUATIONEN 9.1 BALL „IM SPIEL“ Der Ball ist im Spiel von dem Zeitpunkt an, in dem der vom ersten Schiedsrichter genehmigte Aufschlag ausgeführt ist. 9.2 BALL „AUS DEM SPIEL“ Der Ball ist in dem Augenblick „aus dem Spiel“, in dem ein von einem der Schiedsrichter gepfiffener Fehler begangen wird. Liegt kein Fehler vor, ist der Zeitpunkt des Pfiffs maßgebend. 9.3 BALL „IN“ Der Ball ist „in“, wenn er den Boden des Spielfeldes einschließlich der Begrenzungslinien berührt. 9.4 BALL „AUS“ Der Ball ist „aus“, wenn er: 9.4.1 vollständig außerhalb der Begrenzungslinien den Boden berührt (die Berührungsfläche ist maßgebend); 9.4.2 einen Gegenstand außerhalb des Feldes, die Decke oder eine außerhalb des Spiels befindliche Person berührt; 9.4.3 die Antennen, Spannseile, Pfosten oder das Netz außerhalb der Seitenbänder berührt; 22 13.1 ERSTER AUFSCHLAG IM SATZ 13.1.1 Der erste Aufschlag des ersten Satz und des entscheidenden (5.) Satzes wird von der Mannschaft ausgeführt, die bei der Auslosung das Recht dazu erlangt hat. 13.1.2 Die anderen Sätze werden durch den Aufschlag derjenigen Mannschaft begonnen, die im vorangegangenen Satz nicht als erste aufgeschlagen hat. 13.2 AUFSCHLAGREIHENFOLGE 13.2.1 Die Spieler müssen die im Aufstellungsblatt eingetragene Aufschlagreihenfolge einhalten. 13.2.2 Nach dem ersten Aufschlag in einem Satz wird der nächste Aufschlagspieler wie folgt bestimmt: 13.2.2.1 Wenn die aufschlagende Mannschaft den Spielzug gewinnt, schlägt der Spieler, der zuvor aufgeschlagen hat (bzw. sein Auswechselspieler), erneut auf. 13.2.2.2 Wenn die annehmende Mannschaft den Spielzug gewinnt, erhält sie das Recht zum Aufschlag und rückt vor dem Aufschlag um eine Position vor. Der Spieler, der von der vorne-rechts-Position zur hinten-rechts-Position wechselt, führt den Aufschlag aus. 13.3 GENEHMIGUNG DES AUFSCHLAGS Der erste Schiedsrichter genehmigt den Aufschlag, nachdem er sich überzeugt hat, dass die Mannschaften spielbereit sind und der Aufschlagspieler im Ballbesitz ist. 13.4 AUSFÜHRUNG DES AUFSCHLAGS 13.4.1 Der Ball muss mit einer Hand oder einem beliebigen Teil des Armes geschlagen werden, nachdem er zuvor aus der Hand (den Händen) hochgeworfen oder losgelassen wurde. 13.4.2 Der Ball darf nur ein Mal hochgeworfen (bzw. losgelassen) werden. Das Auftippen oder das hin und her Bewegen des Balles in den Händen ist erlaubt. 13.4.3 Im Moment des Schlages oder des Absprungs zu einem Sprungaufschlag darf der Aufschlagspieler weder das Spielfeld (einschließlich der Grundlinie) noch die Fläche außerhalb der Aufschlagzone berühren. Nach dem Schlag darf er außerhalb der Aufschlagzone oder innerhalb des Spielfeldes aufkommen bzw. dorthin treten. 13.4.4 Der Aufschlagspieler muss den Ball nach dem Pfiff des ersten Schiedsrichters zum Aufschlag binnen 8 Sekunden schlagen. 13.4.5 Ein vor dem Pfiff des Schiedsrichters ausgeführter Aufschlag wird annulliert und wiederholt. 13.5 SICHTBLOCK 13.5.1 Die Spieler der aufschlagenden Mannschaft dürfen dem Gegner weder die Sicht auf den Aufschlagspieler noch auf die Flugbahn des Balles durch einen individuellen oder durch einen Gruppen-Sichtblock verdecken. 13.5.2 Ein Spieler oder eine Gruppe von Spielern der aufschlagenden Mannschaft bilden einen Sichtblock, wenn sie während der Ausführung des Aufschlags die Arme hin und her schwenken, springen, sich seitwärts bewegen oder zusammenstehen, um die Flugbahn des Balles zu verdecken. 13.6 FEHLER BEIM AUFSCHLAG 13.6.1 Aufschlagfehler: Folgende Fehler führen zu einem Aufschlagwechsel, selbst wenn der Gegner einen Positionsfehler begeht. Der Aufschlagspieler: 13.6.1.1 hält die Aufschlagreihenfolge nicht ein, 13.6.1.2 führt den Aufschlag nicht korrekt aus. 13.6.2 Fehler nach dem Schlagen des Balles: Nach dem korrekten Schlagen des Balles wird der Aufschlag als Fehler geahndet (es sei denn, ein Spieler begeht einen Positionsfehler), wenn der Ball: 13.6.2.1 einen Spieler der aufschlagenden Mannschaft berührt oder die senkrechte Ebene des Netzes nicht überfliegt, 13.6.2.2 „aus“ geht, 13.6.2.3 über einen Sichtblock fliegt 13.7 FEHLER BEIM AUFSCHLAG UND POSITIONSFEHLER 25 13.7.1 Begeht der Aufschlagspieler im Augenblick des Schlagens des Balles einen Fehler (nicht ordnungsgemäße Ausführung, falsche Rotationsfolge usw.) und der Gegner einen Positionsfehler, wird der Aufschlagfehler geahndet. 13.7.2 War jedoch die Ausführung des Aufschlags korrekt und der Aufschlagfehler entstand erst danach (der Ball berührt das netz, geht „aus“, Sichtblock usw.), wird der Positionsfehler als der zuerst begangene geahndet. 14. ANGRIFFSSCHLAG 14.1.1 Alle Aktionen, bei denen der Ball in Richtung des Gegners gespielt wird, ausgenommen Aufschlag und Block, gelten als Angriffsschläge 14.1.2 Bei einem Angriffsschlag sind Lob-Bälle nur dann erlaubt, wenn der Ball sauber geschlagen und nicht gehalten oder geworfen wird. 14.1.3 Ein Angriffschlag gilt in dem Moment als ausgeführt, in dem der Ball die senkrechte Ebene des Netzes vollständig überquert hat oder von einem Gegner berührt wird. 14.2 EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DEN ANGRIFFSSCHLAG 14.2.1 Ein Vorderspieler darf einen Angriffsschlag in jeder Höhe ausführen, wenn der Kontakt mit dem Ball in seinem eigenen Spielraum erfolgt (außer Regel 14.2.4). 14.2.2 Ein Hinterspieler darf einen Angriffsschlag in jeder Höhe ausführen, wen dieser hinter der Vorderzone erfolgt: 14.2.2.1 Beim Absprung darf/dürfen der Fuß/die Füße das Spielers die Angriffslinie weder berührt noch überschritten haben. 14.2.2.2 Nach dem Schlag darf der Spieler in der Vorderzone landen 14.2.3 Ein Hinterspieler darf einen Angriffsschlag auch innerhalb der Vorderzone ausführen, wenn sich der Ball im Augenblick des Kontaktes nicht vollständig oberhalb der Netzoberkante befindet. 14.2.4 Kein Spieler darf direkt nach dem Aufschlag des Gegners einen Angriffsschlag ausführen, wenn sich der Ball dabei in der Vorderzone und vollständig oberhalb der Netzoberkante befindet. 14.3 FEHLER BEIM ANGRIFFSSCHLAG 14.3.1 Ein Spieler schlägt den Ball im Spielraum der gegnerischen Mannschaft. 14.3.2 Ein Spieler schlägt den Ball „aus“. 14.3.3 Ein Hinterspieler führt in der Vorderzone einen Angriffsschlag aus, wobei sich der Ball beim Schlag vollständig oberhalb der Netzoberkante befindet. 14.3.4 Ein Spieler führt einen Angriffsschlag direkt nach dem Aufschlag des Gegners aus, wobei sich der Ball in der Vorderzone und vollständig oberhalb der Netzoberkante befindet. 14.3.5 Ein Libero führt einen Angriffsschlag innerhalb der Spielfläche aus, wobei sich beim Schlag der Ball vollständig oberhalb der Netzoberkante befindet. 14.3.6 Ein Spieler führt nach einem oberen Zuspiel des in der Vorderzone befindlichen Liberos einen Angriffsschlag aus, wobei sich beim Schlag der Ball vollständig oberhalb der Netzoberkante befindet. 15. BLOCK 15.1 BLOCKEN 15.1.1 Das Blocken ist eine Aktion von in der Nähe des Netzes befindlichen und über die Netzoberkante reichenden Spielern, um den vom Gegner kommenden Ball abzuwehren. Nur Vorderspieler dürfen einen Block ausführen. 15.1.2 Blockversuch Ein Blockversuch ist eine Blockaktion ohne Ballberührung. 15.1.3 Ausgeführter Block Ein Block ist ausgeführt, wenn der Ball von einem Blockspieler berührt wird. 15.1.4 Gruppenblock Ein Gruppenblock wird von zwei oder drei nahe nebeneinander befindlichen Spielern vollzogen und ist ausgeführt, wenn einer von ihnen den Ball berührt. 15.2 BLOCKBERÜHRUNG Aufeinanderfolgende Berührungen (schnell und hintereinander) dürfen von einem oder mehreren Spielern erfolgen, wenn diese Berührungen innerhalb einer Aktion stattfinden. 15.3 BLOCKEN IM GEGNERISCHEN RAUM Beim Blocken darf der Spieler seine Arme und Hände über das Netz führen, wenn diese Aktion das Spiel des Gegners nicht behindert. Deshalb ist es nicht erlaubt, den Ball jenseits des Netzes zu berühren, bevor der Gegner einen Angriffsschlag 26 vollzogen hat. 15.4 BLOCK UND ANZAHL DER SCHLÄGE EINER MANNSCHAFT 15.4.1 Eine Blockberührung wird nicht als ein Schlag für die Mannschaft gewertet. Folglich hat die Mannschaft nach einer Blockberührung Anspruch auf drei Schläge, um den Ball zurückzuspielen. 15.4.2 Der erste Schlag nach dem Block darf durch jeden Spieler erfolgen, einschließlich denjenigen, der den Ball während des Blocks berührt hat. 15.5 DAS BLOCKEN DES AUFSCHLAGS Der Aufschlag des Gegners darf nicht geblockt werden. 15.6 FEHLER BEIM BLOCKEN 15.6.1 Der Blockspieler berührt den Ball im gegnerischen Raum entweder vor oder gleichzeitig mit dem Angriffsschlag des Gegners. 15.6.2 Ein Hinterspieler führt einen Block aus oder ist an einem ausgeführten Block beteiligt. 15.6.3 Der gegnerische Aufschlag wird geblockt. 15.6.4 Der Ball wird vom Block „aus“ gespielt. 15.6.5 Der Ball wird im gegnerischen Raum außerhalb der Antenne geblockt. 15.6.6 Ein Libero versucht zu blocken (Einzel oder Gruppenblock) FÜNFTES KAPITEL UNTERBRECHUNGEN UND VERZÖGERUNGEN 16. REGULÄRE SPIELUNTERBRECHUNGEN Reguläre Spielunterbrechungen sind AUSZEITEN und SPIELERAUSWECHSLUNGEN 16.1 ANZAHL DER REGULÄREN SPIELUNTERBRECHUNGEN Jede Mannschaft hat in jedem Satz das Recht höchstens zwei Auszeiten und sechs Spielerauswechslungen zu beantragen. 16.4 AUSZEITEN UND TECHNISCHE AUSZEITEN 16.4.1 Alle beantragten Auszeiten betragen 30 Sekunden. Bei „World“- und „Official“-Wettbewerben der FIVB gilt für Auszeiten folgende Regelung: Während der Sätze 1-4 sind in jedem Satz zwei zusätzliche „Technische Auszeiten“ mit einer Dauer von je 60 Sekunden vorgesehen. Sie erfolgen automatisch, sobald die führende Mannschaft 8 bzw. 16 Punkte erreicht hat. Im entscheidenden (5.) Satz gibt es keine „Technischen Auszeiten“. Es dürfen von jeder Mannschaft nur zwei reguläre Auszeiten von je 30 Sekunden beantragt werden. 16.4.2 Während der Auszeiten müssen die im Spiel befindlichen Spieler in die Freizone nahe ihrer Bank kommen. 16.5 SPIELERAUSWECHSLUNG (bezüglich Einschränkungen siehe Regel 8.1) (bezüglich Austauschaktionen unter Beteiligung eines Liberos siehe Regeln 20.3 und 20.3.3) 16.5.1 Auswechslungen müssen in der Auswechselzone erfolgen. 17. SPIELVERZÖGERUNGEN 18. SPIELUNTERBRECHUNGEN IN AUSNAHMEFÄLLEN 19. PAUSEN UND SEITENWECHSEL SECHSTES KAPITEL DER LIBERO 20. DER LIBERO 20.1 BENENNUNG DES LIBERO 20.1.1 Jede Mannschaft hat das Recht, auf ihrer 12 Spieler umfassenden Liste einen (1) spezialisierten Defensivspieler, den Libero, zu benennen. 27 Bestrafung: gelbe Karte Hinausstellung: rote Karte Disqualifikation: gelbe und rote Karte (zusammen) Teil II DAS SCHIEDSGERICHT, IHRE ZUSTÄNDIGKEITEN UND DIE OFFIZIELLEN ZEICHEN 30 Schiedsrichterzeichen (Auswahl) Aufschlagrecht - Arm zeigt zur entsprechenden Mannschaft Satzgewinn (Satzende, Spielende) - die Arme werden vor dem Körper verschränkt Wiederholung (Doppelfehler) - beide Daumen zeigen nach oben Spielerwechsel - (Auswechslung) - die Arme werden horizontal im Kreis bewegt Auszeit - Hände bilden ein T (Time out) Bewilligung der Aufgabe - Arm schwenkt zur Seite der aufschlagenden Mannschaft Blockfehler - Beide Arme werden senkrecht nach oben gehoben Positionsfehler - (Rotationsfehler) - eine Hand zeichnet einen horizontalen Kreis in die Luft Gehaltener Ball - Ball gehoben - mit einer Hand wird eine hebende Bewegung ausgeführt, während die Handfläche nach oben zeigt Vier Berührungen - eine Mannschaft berührt den Ball viermal - vier Finger werden hochgehalten Netzberührung - Netz berührt - das wird Netz auf der Seite der Mannschaft, die im Netz war, berührt Übergreifen - Ball im gegnerischen Feld angegriffen - eine Hand greift über das Netz Übertreten - Eindringen ins gegnerische Spielfeld Mittellinie übertreten - ein Zeigefinger weist auf die Mittellinie Ball berührt - Ball geht ins Aus nach Berühren eines Spielers - eine flache Hand streicht über die Fingerkuppen der anderen, senkrecht gehaltenen Hand Aufschlagfehler - Aufgabe aus der Hand geschlagen - eine Hand wird mit der flachen Handfläche nach oben vor den Körper gehalten Punktgewinn - ein ausgestreckter Arm weist ins Feld der Gewinnermannschaft Ball im Aus - die Unterarme werden in paralleler Haltung nach oben an die Schultern geführt Ball im Spielfeld - ein Arm weist auf den Boden in die Mitte des Feldes Aufschlagverzögerung - Aufschlag wird nicht innerhalb von 8 Sekunden gespielt - acht Finger werden hochgehalten Seitenwechsel - Unterarme werden wechselweise vor und hinter dem Körper bewegt 31 Beispiel A: Bestimmung cer Position zwischen einem Vorder- und seinem jeweiligen Hinterspicler nN nv A Vorderspieler # Vorderspieler ' Vorderspieler ft | a |__| mr) | ro Hinterspieler Hinterspieler Hinterspieler 4 Nn nv Regelgerecht Fehler Fehler Beispiel B: Bestimmungen der Positionen zwischen den Spielern der gleichen Reihe | | 2” - 4 a iD Regelgerecht M Mittelspieler R Rechter Spieler L Linker Spieler 32
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