Docsity
Docsity

Prüfungen vorbereiten
Prüfungen vorbereiten

Besser lernen dank der zahlreichen Ressourcen auf Docsity


Download-Punkte bekommen.
Download-Punkte bekommen.

Heimse Punkte ein, indem du anderen Studierenden hilfst oder erwirb Punkte mit einem Premium-Abo


Leitfäden und Tipps
Leitfäden und Tipps

Geschichte q1-q4 zusammenfassu, Grafiken und Mindmaps von Geschichte mit Gemeinschaftskunde

Hakan. Sbsbbss. Sbsbksks. Auskalkst.

Art: Grafiken und Mindmaps

2018/2019

Hochgeladen am 09.02.2023

leru-amet
leru-amet 🇩🇪

1 dokument

Unvollständige Textvorschau

Nur auf Docsity: Lade Geschichte q1-q4 zusammenfassu und mehr Grafiken und Mindmaps als PDF für Geschichte mit Gemeinschaftskunde herunter! Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Geschichte Abitur Themen: ● Q1.1 Die deutsche Revolution von 1848/49 – Markstein auf dem Weg zu Parlamentarismus, Demokratie und Nationalstaat? ● Q1.5 Imperialismus – Export europäischer Zivilisation? ● Q1.6 Der Erste Weltkrieg – Zerstörung der alten europäischen Ordnung ● Q2.1 Die Weimarer Republik als erste deutsche Demokratie ● Q2.2 Aushöhlung der Demokratie und Errichtung der Diktatur in Deutschland ● Q2.3 Die nationalsozialistische Diktatur – Zerstörung von Demokratie und Menschenrechten in Deutschland und Europa ● Q3.1 Der Kalte Krieg – stabile oder labile Weltordnung? ● Q3.3 Deutschland von der Teilung zur Einheit ● Q3.4 Weltpolitische Entwicklungen zwischen Bipolarität und Multipolarität Q1.1 Die deutsche Revolution von 1848/49 Im März 1848 brach im Deutschen Bund - und auf anderen europäischen Schauplätzen - die Revolution 1848/49 aus. Im deutschsprachigen Raum zwangen die Revolutionäre die Fürsten zu liberalen Zugeständnissen. In der Frankfurter Nationalversammlung tagte erstmals ein gesamtdeutsches Parlament. Ziel war die Gründung eines deutschen Nationalstaates mit Verfassung. Später gewannen die Fürsten die Kontrolle jedoch wieder zurück und ließen die Revolution scheitern. Ursachen ● seit dem Wiener Kongress 1815 bestand das heutige Deutschland aus vielen souveränen Einzelstaaten → waren in einem Staatenbund, dem Deutschen Bund, miteinander verbunden ● in dieser Zeit entwickelte sich gleichzeitig jedoch ein deutsches Nationalbewusstsein ● Das Bürgertum wurde zunehmend politisch aktiv und forderte die Gründung eines Nationalstaates mit Freiheits- und Grundrechten. ● Die Bürger begannen sich allmählich gegen die absolute Fürstenherrschaften und deren Repressionen. ○ Repressionen: Nationale und liberale Aktivisten aus dem Volk wurden seit den Karlsbadern Beschlüssen (1819) polizeilich überwacht und verfolgt, aus ihren beruflichen Ämtern entlassen und ihre schriftlichen Erzeugnisse durch die Pressezensur verboten ● Industrielle Revolution rief eine lohnabhängige Arbeiterschaft hervor, die in Massenarmut lebte und soziale Verbesserungen anstrebte. ○ zusätzliche Verstärkung der Armutszustände: Missernte in den Jahren 1846 und 1847, Situation der Bauern wurde daher auch verschlimmert. 1 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Märzrevolution ● Februar 1848: Februarrevolution in Frankreich ○ wirkte “magnetisch” auf die südwestlichen Staaten des Deutschen Bundes ● Mannheimer Volksversammlungen in Baden verfassten die sogenannten “Märzforderunge” des Volkes ● Eine Welle von Demonstrationen und Aufständen in den restlichen Staaten begann → Fürsten wurden zu politischen Reformen gezwungen (darunter auch die Großmächte Preußen und Österreich) ● Bei der Märzrevolution 1848 kämpften alle Aufständischen noch gemeinsam. Frankfurter Nationalversammlung ● Die erfolgreiche Märzrevolution leitete die Einsetzung eines gesamtdeutschen Parlaments ein. ● 18. Mai 1848: Abgeordnete aus allen deutschen Staaten versammelten sich in der Frankfurter Paulskirche → genannt Professorenparlament, aufgrund der überwiegend akademischen Zusammensetzung der Abgeordneten ● Primäres Thema: Gründung eines deutschen Nationalstaates und Verfassung → “Deutsche Frage” ○ darunter fielen ebenfalls die allgemeinen Grundrechte ● Große Meinungsverschiedenheiten bei der Frage, ob Österreich dem neuen Nationalstaat einverleibt werden sollte → “großdeutsch” oder “kleindeutsch”? ● Ferner gab es Meinungsverschiedenheiten über die Staatsform und auf die Frage, ob die Großmächte Preußen, etc. ihre Macht an eine gesamtstaatliche Regierung abtreten würden. ● Die Meinungsverschiedenheiten zogen die Debatten in der Nationalversammlung über Monate hinaus ● Dezember 1848: Verabschiedung der allgemeinen Grundrechte ● 28. März 1849: Paulskirchenverfassung ○ “kleindeutsch” als Lösung ○ konstitutionelle Monarchie: In einer konstitutionellen Monarchie sollte der Kaiser die Regierung ernennen. Die Regierung wiederum sollte vom Reichstag (Volksvertretung) kontrolliert werden. ○ Verfassung wurde zwar von 28 deutschen Staaten anerkannt, scheiterten jedoch am Veto der Großmächte Preußen und Österreich ■ Preußen und Österreich durch “Konterrevolution” erstarkt ● 3. April 1849: König Friedrich Wilhelm IV. lehnte die Kaiserkrone ab ○ Nationalversammlung und die Revolution 1848/49 dadurch gescheitert Quellen: ● https://www.geschichte-abitur.de/revolution-184849 ● https://www.geschichte-abitur.de/revolution-184849/scheitern-der-paulskirche 2 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Bündnissysteme vor und nach 1890 Quellen: ● https://www.wissen.de/die-welt-im-zeichen-des-imperialismus-1872-1913 ● https://sites.google.com/view/abiturwissen-geschichte/ Q1.6 Der Erste Weltkrieg Im Juli 1914 führten die langjährigen Spannungen zwischen den europäischen Großmächten zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Ihn kennzeichnete eine moderne Kriegsführung, die eine bis dahin nie gekannte Opferzahl erforderte. Darüber hinaus veränderte er die politische Landkarte – das verwüstete Europa verlor seine Rolle als Weltmacht an die USA. Vorgeschichte ● Unter Reichskanzler Otto von Bismarck verfolgte das Deutsche Kaiserreich seit der Reichsgründung 1871 stets eine absichernde Bündnispolitik. Bismarck wollte Frankreich politisch isolieren, damit dieses keine Bündnisse gegen Deutschland schließen konnte. ● Einen Kurswechsel leitete der seit 1888 regierende Kaiser Wilhelm II. ein. Er entließ Bismarck im Jahr 1890 als Reichskanzler und wollte die Außenpolitik selbst übernehmen. ● Wilhelm II. betrieb einen aggressiven Imperialismus und strebte für sein Reich einen „Platz an der Sonne“ an. ● Diese Politik veranlasste Frankreich, Großbritannien und Russland zu einem Bündnis gegen das Deutsche Reich. ● Das Konfliktpotenzial wurde unterdessen durch Nationalismus, Kriegsrhetorik und Wettrüsten weiter verschärft. 5 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Pulverfass Balkan ● Eine entscheidende Rolle für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs spielte das „Pulverfass Balkan“. ● Auf dem Balkan verlor das Osmanische Reich am Ende des 19. Jahrhunderts seine langjährige Vorherrschaft. Immer mehr Völker strebten nach Unabhängigkeit. ● Russland und Österreich-Ungarn versuchten dort ihren Einfluss um Gebietsgewinne zu erweitern. ● Auf dem Berliner Kongress 1878 konnte unter Bismarcks Vermittlung zunächst ein Kompromiss geschlossen werden. ● In den Jahren 1912/13 brachen erneute Unabhängigkeitskriege aus. Die Konkurrenz zwischen Russland und Österreich-Ungarn um das Balkangebiet wurde insofern zur Grundlage des Ersten Weltkriegs. Julikrise Vorgeschichte ● Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Europa ein kochendes Pulverfass. Auf dem Balkan stritten sich Österreich-Ungarn und Russland schon lange um die Vorherrschaft. Während Österreich-Ungarn einige slawische Völker unter seine Vorherrschaft gebracht hatte, unterstützte Russland den Panslawismus. ● Serbien war seit der Balkankrise unabhängig und erhielt von seiner Schutzmacht Russland Unterstützung. Unterdessen waren die europäischen Großmächte in zwei feindliche Bündnissysteme integriert: der Triple Entente und dem Dreibund. ● Das Attentat von Sarajevo brachte das Fass schließlich zum Überlaufen und führte die Julikrise herbei. ○ Am 28. Juni 1914 wurde Österreichs Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo von einem serbischen Attentäter ermordet. Österreich beschuldigte daraufhin Serbien und löste die Julikrise aus. Verlauf der Julikrise ● Nach dem Attentat von Sarajevo nahm Österreich-Ungarn Kontakt mit der deutschen Reichsregierung auf und erhielt von dieser den „Blankoscheck“. ○ Im Juli 1914 erklärte der deutsche Kaiser Wilhelm II. seine Bündnistreue zu Österreich und versicherte seine Unterstützung. Dies wurde als Blankoscheck bezeichnet. ● Am 23. Juli stellte Österreich-Ungarn der Regierung Serbiens ein Ultimatum, auf das am 28. Juli die österreichische Kriegserklärung folgte. ○ Das österreichische Ultimatum an Serbien wurde so gestellt, dass es von der serbischen Regierung kaum zu erfüllen war. Daher erfolgte eine rasche Kriegserklärung an Serbien. ● Folglich begann Russland als Schutzmacht Serbiens am 31. Juli mit einer Generalmobilmachung. Daraufhin machte auch das Deutsche Reich mobil und erklärte Russland am 1. August den Krieg. Zwei Tage später erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich. Mit dem deutschen Einmarsch in Belgien wurde auch Großbritannien aktiv und erklärte dem Deutschen Reich am 4. August den Krieg. ● Letztlich kam es zu Österreichs Kriegserklärung an Russland und der britischen Kriegserklärung an Österreich. 6 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Folgen ● Die Julikrise zeigte, wie tief die Spannungen zwischen den europäischen Großmächten gewesen waren. Die Konflikte zwischen Österreich-Ungarn und Russland auf dem Balkan setzten eine Reihe von Kriegserklärungen in Bewegung. Das Attentat von Sarajevo war nur der entscheidende Auslöser. ● Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges löste bei allen kriegsführenden Bevölkerungen Begeisterung aus. ● Im Deutschen Reich propagierte Kaiser Wilhelm II. mit seiner Burgfriedenspolitik einen Präventivkrieg. Nationalismus und staatliche Propaganda konnten die Menschen für eine Beteiligung im Krieg gewinnen. Kriegsverlauf ● Der Kriegsausbruch setzte in den beteiligten Ländern zunächst einen enormen Patriotismus frei. ● Kaiser Wilhelm II. propagierte einen Burgfrieden und sprach von einem nationalen „Präventivkrieg“ , der dem Deutschen Reich aufgezwungen worden sei. Der Generalstab erarbeitete einen geheimen Schlieffen-Plan, mit dem schnelle militärische Erfolge erzielt werden sollten. ● Die anfängliche Kriegsbegeisterung erblasste aber bereits im September 1914. Der Krieg entwickelte sich zu einem Stellungs- und Grabenkrieg und erforderte hohe Opferzahlen. Neben Maschinengewehren, Flammenwerfern und Handgranaten kam auch Giftgas zum Einsatz. ● Im Jahr 1917 traten die USA in den Weltkrieg ein, nachdem das Deutsche Reich einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg entfesselt hatte. ● Im November 1918 verlor das Deutsche Reich den Krieg. Folgen und Bedeutung des ersten Weltkriegs ● Neben den millionenfachen Opferzahlen führte der Erste Weltkrieg eine veränderte politische Landkarte herbei. ● Europa war verwüstet und musste seine Rolle als Weltmacht an die USA abgeben. Mit dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn, Russland und dem Osmanischen Reich gingen gleich vier Monarchien unter. ● Deutschland wurde infolge der Novemberrevolution 1918 in eine demokratische Republik umgewandelt. ● Im Friedensvertrag von Versailles musste die deutsche Regierung 1919 harte Friedensbedingungen hinnehmen. Die hohen Reparationszahlungen trieben die junge Weimarer Republik in eine politische und wirtschaftliche Krise. ○ Dies ermöglichte auf längere Sicht den Aufstieg des Nationalsozialismus und stürzte Europa 1939 in den Zweiten Weltkrieg. Q2.1 Weimarer Republik Der Zeitabschnitt zwischen 1919 und 1933 wird in der deutschen Geschichte „Weimarer Republik“ genannt. Sie war vor allem in ihren ersten Jahren mit den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs belastet. Andauernde Wirtschaftskrisen, politischer Terror und ein mangelndes Vertrauen in die Demokratie ließen die Weimarer Republik schon nach 14 Jahren scheitern. Auf sie folgte der Aufstieg des Nationalsozialismus. 7 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Q2.2 Errichtung der Diktatur in Deutschland Die Weltwirtschaftskrise 1929 leitete die Endphase der Weimarer Republik ein. Aufgrund der Massenarbeitslosigkeit kam es zu einer politischen Dauerkrise, die regierungsfähige Koalitionen unmöglich machte. Seit 1930 regierten daher Präsidialkabinette, die nur dem Vertrauen des Reichspräsidenten unterlagen. In diesem Zeitraum erzielte die aufstrebende NSDAP enorme Wahlerfolge. Reichspräsident Hindenburg ernannte Hitler am 30. Januar 1933 zum neuen Reichskanzler. In dem neuen Kabinett waren die Nationalsozialisten zunächst in der Minderheit. Ausschaltung der Grundrechte ● Das von konservativen Kräften verfolgte „Zähmungskonzept“ ging nicht auf. ○ Mit dem Zähmungskonzept erhofften sich konservative Kräfte die NSDAP-Abgeordneten von Schlüsselpositionen in der Regierung fernhalten zu können. Dieser Plan scheiterte jedoch und ermöglichte den Weg in die NS-Diktatur ● Die Nationalsozialisten schalteten Demokratie und Grundrechte im Rahmen der Notverordnungen schrittweise aus. ● Hitler erzwang am 1. Februar 1933 die Auflösung und Neuwahlen des Reichstags. ● Am 4. Februar 1933 erließ Reichspräsident Hindenburg die „Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes“. ○ Die Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes schränkte die Versammlungs- und Pressefreiheit ein. Dadurch konnten politische Gegner durch die NSDAP leichter unterdrückt werden ● Hermann Göring, NSDAP-Mitglied im Hitler-Kabinett und Innenminister von Preußen, gründete die sogenannte „Hilfspolizei“ und Gewalt gegen politische Gegner somit legalisierte ● 27. Februar 1933: Reichstagsbrand Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 ● Grundrechte wurden aufgrund der Reichstagsbrandverordnung außer Kraft gesetzt. ● Festgenommen wurde der 24 jährige Linksextremist Marinus van der Lubbe . ● Im anschließenden Prozess wurden Regierungstreue Richter eingesetzt, die auch andere Kommunisten als Tatverdächtige belasteten. Auf diese Weise wurde der Reichstagsbrand als „kommunistische Verschwörung“ dargestellt. ● Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Goebbels und Wilhelm Frick setzten sich nun für einen permanenten Ausnahmezustand ein, der vor allem die Verhaftung kommunistischer und sozialdemokratischer Politiker legalisieren sollte. ○ Dies wurde bereits einen Tag später mit der Reichstagsbrandverordnung umgesetzt. ● Da die Urheberschaft aber nicht eindeutig geklärt werden konnte, entstand später die Vermutung, die Nationalsozialisten hätten das Feuer aus politischen Gründen selbst gelegt. 10 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Folgen des Reichstagsbrandes ● Durch die Verordnung zum Schutz von Volk und Staat wurden die Grundrechte außer Kraft gesetzt. Aufgrund des Ausnahmezustandes konnten politische Gegner nun ohne Anklage und Prozess von der Polizei verhaftet werden. ● Angesichts der am 5. März anstehenden Reichstagswahl wollten die Nationalsozialisten damit die Angst vor linksextremistischen Terror schüren. Infolgedessen wurde eine Vielzahl von Reichstags- und Landtagsabgeordneten in Gefängnissen inhaftiert. ● Wegen der Überfüllung entstanden provisorische Haftorte, die sich später zu Konzentrationslagern entwickelten . ● Da die KPD und SPD aufgrund der Verfolgungswelle stark unterdrückt wurden, erhielt die Regierungskoalition auf der Reichstagswahl wieder eine parlamentarische Mehrheit. Die absolute Entmachtung des Parlaments erreichte die NSDAP mit dem am 24. März verabschiedeten Ermächtigungsgesetz. Gleichschaltung Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum neuen Reichskanzler ernannt. Es folgte der Prozess der Machtergreifung. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar wurden die Grundrechte außer Kraft gesetzt und die Verfolgung politischer Gegner legalisiert. Das am 23. März verabschiedete Ermächtigungsgesetz entmachtete den Reichstag. Die Reichsregierung konnte nun uneingeschränkt Gesetze erlassen. Am 31. März folgte das Gesetz zur Gleichschaltung der Länder. Die Länderparlamente wurden aufgelöst und durch Reichsstatthalter ersetzt. Nun sollten alle Bereiche des öffentlichen Lebens gleichgeschaltet werden. Zerschlagung von Gewerkschaften ● Die Gewerkschaften wurden am 2. Mai 1933 zerschlagen. Büros wurden von SS– und SA-Leuten besetzt, ihr Vermögen beschlagnahmt und Funktionäre der Gewerkschaften in Konzentrationslager verschleppt. ● Anstelle der Gewerkschaften sollten Arbeitnehmer in die nationalsozialistische Deutsche Arbeitsfront überführt werden. Ausschaltung anderer Parteien ● Durch die Reichstagsbrandverordnung wurden Anhänger der KPD verfolgt und unterdrückt. ● Auch die SPD fiel der nationalsozialistischen Machtübernahme zum Opfer und wurde am 22. Juni 1933 per Gesetz verboten. ● Andere Parteien – wie die DNVP, DVP und Zentrum – lösten sich wenig später freiwillig auf. ● Am 14. Juli 1933 wurde von der Reichsregierung das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien verabschiedet. Die NSDAP war seitdem die einzig legitime Partei. ● Am 1. Dezember 1933 wurde die „Einheit von Partei und Staat“ gesetzlich verankert. 11 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Gleichschaltung von Polizei und Justiz ● Durch die Notverordnungen im Februar 1933 waren Rechtsstaat und Gewaltenteilung de facto ausgeschaltet. ● Die von Innenminister Hermann Göring eingerichtete „Hilfspolizei“ legalisierte die Ermordung politischer Gegner. Die Polizei entwickelte sich zum politischen Instrument der NSDAP. ● Mit der Einrichtung des Amts „Reichsführer SS“ und „Gestapo“ wurden politische Gegner gewaltsam verfolgt und verhaftet. ● Es entstanden Sondergerichte, die die Gleichheit vor dem Gesetz außer Kraft setzten. Durch das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ wurde der Staatsdienst von oppositionellen und jüdischen Beamten gesäubert. Gleichschaltung der Gesellschaft ● Die deutsche Gesellschaft sollte zu einer Volksgemeinschaft umgestaltet werden. Dafür sollte jeder Deutsche – mit Ausnahme von „Volksschädlingen“ – in die NS-Massenorganisationen eingebunden werden. ● Dazu gehörten unter anderem die Hitler-Jugend, der Bund deutscher Mädel, die NS-Frauenschaft und Kraft durch Freude. ● Lehrpläne wurden im Sinne der NS-Ideologie umgeschrieben. Verdächtige Lehrer und Professoren wurden aus ihrem Dienst entlassen. ● Auch Presse, Film und Literatur unterlagen einer strengen Zensur. Am 10. Mai 1933 ereignete sich die sogenannte Bücherverbrennung. ○ Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 war eine inszenierte Aktion deutscher Studenten und Professoren, die der NSDAP nahe standen. Es wurden Bücher von oppositionellen Autoren verbrannt Röhm-Putsch ● Mitte 1934 hatten Adolf Hitler und die NSDAP nahezu den kompletten Staatsapparat unter eigener Kontrolle. ● Es existierte lediglich ein innenpolitischer Gegner: Ernst Röhm und seine Sturmabteilung (SA). Röhm strebte nach politischem Einfluss und wollte als Belohnung für seine militärische Unterstützung die SA zur Volksmiliz ausbauen. ● Hitler ließ die gesamte SA-Führung mithilfe der SS in der „Nacht der langen Messer“ ermorden. ● Nach dem „Röhm-Putsch“ war der letzte ernsthafte Gegner der NSDAP beseitigt worden. ● Mit dem Tod Paul von Hindenburgs übernahm Hitler zugleich das Amt des Reichspräsidenten und wurde Oberbefehlshaber der Reichswehr. ● Der totalitäre Führerstaat war vollendet. 12 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Kuba-Krise ● Die Kuba-Krise 1962 markierte den Höhepunkt des Kalten Krieges. ● Da die Sowjetunion auf dem mittelamerikanischen Inselstaat Kuba heimlich Mittelstreckenraketen stationierte, ordneten die USA eine Seeblockade an, um weitere Belieferungen zu verhindern. ● Nach einem diplomatischen Gespräch konnten sich beide Supermächte auf einen Kompromiss einigen und die Krise entschärfen. Um ein Haar hätte dieser Konflikt einen neuen Weltkrieg ausgelöst. Vietnamkrieg ● Auch Vietnam war wie Korea in einen Norden und Süden aufgeteilt. ● 1964 schalteten sich die USA dort in den Bürgerkrieg ein und unterstützten Südvietnam, nachdem die kommunistischen Nordvietnamesen angeblich US-amerikanische Kriegsschiffe angegriffen hatten [Tonkin-Zwischenfall]. Das US-Militär traf im Vietnamkrieg allerdings auf erbitterten Widerstand der Vietcong. ● Der verlustreiche und umstrittene Krieg endete 1973 mit einem Waffenstillstand, der letztlich ganz Vietnam unter kommunistischer Vorherrschaft brachte. KSZE-Schlussakte ● In den 1970er Jahren ging der Kalte Krieg in eine kurze Entspannungsphase über. ● Auf der KSZE-Konferenz verhandelten einige Staaten über die Wahrung von Menschenrechten, Unverletzlichkeit der bestehenden Grenzen und mehr Zusammenarbeit. ● Die Konferenz endete 1975 mit der KSZE-Schlussakte von Helsinki, die einen dauerhaften Weltfrieden ermöglichen solle. ● Letztendlich hatten die meisten Beschlüsse aber nur geringfügige Bedeutung, da in den folgenden Jahren neue Konflikte aufkamen. Afghanistankrieg ● 1979 gab es erneut Konfliktpotenzial im Kalten Krieg. Erst legitimierten die USA mit den NATO-Doppelbeschluss die Stationierung US-amerikanischer Raketen auf westeuropäischem Boden, dann marschierten sowjetische Militärs in Afghanistan ein. ● Im Afghanistankrieg versuchte die Sowjetunion die kommunistische Partei zu stärken, blieb damit jedoch erfolglos und entschied sich 1989 zu einem vollständigen Abzug. Ende des Ostblocks ● Der teure Afghanistankrieg hatte die Sowjetunion in den 1980er Jahren in eine tiefe wirtschaftliche Krise gebracht. ● Aufgrund des zurückgegebenen Selbstbestimmungsrechts erklärten zahlreiche Staaten ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion, die 1991 schließlich in sich zusammenbrach. Damit endete zugleich der Kalte Krieg. 15 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Q3.3 - Deutschland von der Teilung zur Einheit Das Jahr 1949 beendete schließlich die einstige Zusammenarbeit zwischen USA und Sowjetunion, die sich im Kampf gegen den Nationalsozialismus noch zu einer Koalition verbündet hatten. Die nicht zu vereinbaren politischen Interessen führten letztlich dazu, dass die Westmächte in der Trizone die BRD gründeten und die Sowjetunion mit der DDR einen zweiten deutschen Staat schuf. Bundesrepublik Deutschland ab 1949 ● Die BRD orientierte sich unter Bundeskanzler Konrad Adenauer schnell an der Politik des Westens. ● Die USA traten als Schutzmacht der BRD auf. Durch die Währungsreform und den Marshallplan verbesserten sich die Lebensbedingungen, die in den 1950er Jahren zum Wirtschaftswunder führten. Die Wiederbewaffnung, der Beitritt zur NATO, die Gründung der EGKS und EWG banden die BRD eng an die westliche Staatenwelt, auch Westintegration der BRD genannt. DDR als sozialistischer Staat ● Im Jahr 1949 gründete die sowjetische Besatzung im östlichen Teil Deutschlands die DDR. ● Nach Vorbild der Sowjetunion und anderen Staaten im Ostblock wurde der Sozialismus zur offiziellen Staatsform der DDR. Er war der Gegensatz zum Kapitalismus des Westens. ● Die Wirtschaft wurde vom Staat zentral organisiert und ländlicher Boden enteignet. ● Mit der SED etablierte sich eine Partei, die alle Forderungen der Sowjetunion befolgte und bis 1990 die staatstragende Macht der DDR blieb. Verschiedene Wirtschaftssysteme ● BRD und DDR unterschieden sich neben ihrer Politik auch in ihren Wirtschaftssystemen. BRD DDR ● In der BRD gab es den freien Markt, der sich durch Angebot und Nachfrage der Unternehmer selbst steuerte. Um den sozial benachteiligten Menschen ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten führte Wirtschaftsminister Ludwig Erhard die Soziale Marktwirtschaft ein. ● In der DDR organisierte der Staat seine Wirtschaft mit den 5-Jahresplänen selbst. Als Gegensatz zum Kapitalismus im Westen sollte dadurch die Schere zwischen Arm und Reich verhindert werden. Die Planwirtschaft war also Programm des Sozialismus. Hier geht es zum Artikel über die Wirtschaft der BRD und DDR. 16 Geschichte Q1-Q3 Abitur 2020 Ost-West-Konflikt ● Beide deutsche Teilstaaten waren von dem Ost-West-Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion geprägt. ● Durch die Containment-Politik und Truman-Doktrin wollten die USA den Einfluss der Sowjetunion über Europa eindämmen. ● Die BRD erkannte die DDR aufgrund des Alleinvertretungsanspruch nicht an. Dazu waren sie durch die NATO und den Warschauer Pakt in verschiedene Machtblöcke eingebunden. ● Mit dem Berliner Mauerbau 1961 wurde die Grenze zwischen Ost und West schließlich zementiert. Entspannungspolitik ● Zu Beginn der 1970er Jahre bahnte sich eine kurze Entspannungsphase zwischen Ost und West an. Unter Bundeskanzler Willy Brandt verfolgte die BRD mit der Neuen Ostpolitik eine allmähliche Annäherung zur DDR. Reisegesetze zwischen beiden Staaten sollten verbessert werden. ○ Die Neue Ostpolitik war seit 1969 ein außenpolitisches Programm unter Willy Brandt. Ziel waren gutnachbarliche Beziehungen und die Aufhebung des Alleinvertretungsanspruch, die durch den Grundlagenvertrag geregelt wurde ● Mit dem Schlagwort „Wandel durch Annäherung“ versuchte die BRD gutnachbarliche Beziehungen zu pflegen und die Idee einer Wiedervereinigung am Leben zu erhalten. Die Deutsche Frage gewann wieder an Bedeutung Wiedervereinigung ● In den 1980er Jahren geriet die Sowjetunion in finanzielle Not. Der neue Staatschef Gorbatschow führte mit Perestroika und Glasnost Reformen ein, durch die sich einige Staaten im Ostblock von deren Vormundschaft lösten. ● Die DDR hielt unter Erich Honecker noch lange am alten System fest. ● Am 9. November 1989 erreichten die bürgerlichen Proteste schließlich die Öffnung der Grenze zur BRD. ● Vertragliche Regelungen unter Bundeskanzler Helmut Kohl führten am 3. Oktober 1990 zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Damit wurde die Teilung Deutschlands und der Ost-West-Konflikt beigelegt. 17
Docsity logo



Copyright © 2024 Ladybird Srl - Via Leonardo da Vinci 16, 10126, Torino, Italy - VAT 10816460017 - All rights reserved